Seit Anbeginn enthält TimeLine zwei Planungsverfahren. Was sich in TimeLine unter den Begriffen „Grobplanung“ und „Feinplanung“ verbirgt, ist nichts weniger als die Arbeitsteilung zwischen zwei ineinander verzahnten Plan-Algorithmen. Der vorgeschaltete MRP-Lauf generiert – als „Anwalt der Kunden“ Produktionsvorschläge streng priorisiert nach zugesagten Lieferterminen aus den Auftrags- und Abrufpositionen.
Grobplanung
Die Grobplanung übernimmt diese Prioritäten, indem Sie die resultierenden Planaufträge in genau dieser Reihenfolge verplant. Hierbei wird – ausgehend vom zugesagten Liefertermin (minus Transportzeit) zunächst rückwärts terminiert. Schlägt diese Planung aufgrund bereits belegter Ressourcen fehl, wird die Planung verworfen und vorwärts terminiert. Wurden im Arbeitsplan Alternativ-Maschinen angegeben, werden alle Alternativen durchgeplant und die frühest verfügbare Maschine verwendet. Gleichzeitig können Arbeitsfolgen in fertigungsoptimale „Lose“ aufgeteilt und ebenfalls auf mehreren Maschinen verteilt werden (ab TimeLine E3). Auf diese Weise lastet die Grobplanung alle verfügbaren Ressourcen bestmöglich aus und optimiert hierbei gleichzeitig nach dem Kriterium der optimalen Liefertermin-Erreichung. Bis zur Grobplanung ist der Kunde also König.
Feinplanung
Aus Sicht der Produktion ist diese kundenorientierte Planung jedoch mitunter suboptimal, da Rüstfolgen und andere Fertigungs-bedingte Aspekte außer Betracht bleiben. Genau hier setzt die Feinplanung an: In der Feinplanung schiebt der Fertigungsleiter oder die AV Fertigungsaufträge direkt auf die gewünschte Maschine – und kann hierbei konkret die Reihenfolge der Aufträge in der Abfolge der Fertigung auf jeder einzelnen Engpass-Maschine bestimmen.
Typische Feinplanungs-Operationen sind:
- von einer Maschine auf eine Alternativ-Maschine verschieben,
- die Reihenfolge der Aufträge auf einer Maschine verändern,
- Aufträge splitten oder
- Aufträge verschmelzen.
Beim Verschmelzen stehen ab TimeLine E3 sogar verschiedene Varianten zur Verfügung:
- Parallel (z.B. beim Wechsel von Einsätzen einer Stammform in parallel getakteten Fertigungsprozessen (z.B. Spritzguss, Druckguss, etc.),
- Seriell (z.B. bei Fertigungs-Kampagnen (z.B. Lackieren (Farbe), etc.) oder
- Batch (z.B. beim Härten, Schmelzen oder anderen Batch-Prozessen).
Aus Sicht der Feinplanung dient die Grobplanung primär als „Vorsortierer“ für die Fertigungsaufträge, die in der Feinplanung zu einem produktionsoptimalen Fertigungsprogramm zusammengestellt werden. Arbeits-erleichternd wirkt sich die selektive Natur der Feinplanung aus, indem nur die Engpass-Maschinen und nur die kurzfristig anstehenden Fertigungsaufträge geplant werden müssen – während der Langfrist-Bereich von der Grobplanung vollautomatisch abgedeckt wird. So kann mit minimalem personellen Aufwand ein gut optimiertes Fertigungsprogramm aufgestellt werden. Damit keine Kollisionen entstehen, haben feingeplante Arbeitsfolgen stets Priorität: die Grobplanung plant also um das bestehende Feinplanungs-Programm „drum herum“ und verwendet nur die verbleibenden Kapazitäten. In Kombination mit einer BDE- oder sogar MDE-Rückmeldung, entsteht so ein in sich geschlossener Regelkreis für eine optimal geplante Produktion.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit dieser kurzen Übersicht ein wenig Planungs-Sicherheit in diesen planlosen Zeiten geben. Wenn Sie mehr zum Thema Grob- und Feinplanung oder die gesamte Funktionspalette von TimeLine ERP erfahren möchten, senden Sie uns gerne eine Nachricht über das Kontaktformular, schreiben an info@timeline.de oder kontaktieren unser Sales-Team unter +49 212 230 35 200. Wir freuen uns auf Sie und beraten Sie gerne!